»Draußen vor der Tür« als Hörspiel

Deutschland, kurze Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges: Der Unteroffizier Beckmann kehrt aus Sibirien zurück. Er stürzt sich in die Elbe, weil er seine Frau mit einem anderen antrifft. Die Elbe möchte ihn nicht haben, wirft ihn bei Blankenese an Land.

Aufnahme findet der Heimkehrer zunächst bei einer Frau, deren Mann vermisst ist. Doch das Schreckgespenst des Anderen holt Beckmann ein. Es folgen drei weitere Begegnungen. Zunächst mit dem Oberst, der Beckmann im Krieg einen Befehl gegeben hat, der elf Kameraden den Tod gekostet hat. Der Unteroffizier möchte die Verantwortung an den Oberst abgegeben. Der aber verhöhnt ihn nur. Sodann mit dem Kabarettdirektor, dem Beckmann seine Erlebnisse vergeblich vorträgt. Schließlich mit Frau Kramer, der neuen Bewohnerin der ehemaligen elterlichen Wohnung. Schnoddrig erzählt sie dem jungen Soldaten vom Tod seiner Eltern.

Beckmann findet kein Verständnis, keine Aufnahme; er fühlt sich abgewiesen, ausgeschlossen. Im Traum erscheinen ihm der schwache, hilflose Gott, an den keiner mehr glaubt, sowie der gut genährte Tod, den er bittet, ihm eine Tür offenzuhalten.

Noch einmal ziehen die Vertreter seiner Stationenreihe vorbei – der Oberst, der Direktor, Frau Kramer, die junge Frau. Beckmann verzweifelt. Am Ende des Hörspiels steht die existentielle Frage bzw. der auf sich aufmerksam machende Schrei: Gibt denn keiner eine Antwort?

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